Die olfaktorische Kommunikation ist die Weitergabe von Informationen durch Gerüche. Wie bei allen Canidae ist beim Wolf der Geruchssinn sehr gut entwickelt, und Verhaltensformen, die mit der geruchlichen Prüfung der Partner, dem Absetzen von Geruchsmarken zusammenhängen, spielen eine große Rolle. Nach dem Harn bestimmen die Wölfe genau die Hitze der weiblichen Tiere. Informationen über die Paarungsbereitschaft einer Fähe geben vaginale Ausscheidungen, wenn auch die Rüden hierauf nicht so stark reagieren wie auf Harn. Angemerkt sei auch, dass Wölfe (besonders dominante) den Anal- und Genitalbereich der Partner sehr gründlich beschnuppern. Durch Beschnuppern der Schnauze und der Lippen erfahren die Wölfe, wann und was das andere Tier gefressen hat.

Die Geruchsmarkierung hat beim Wolf eine Reihe wichtiger Funktionen, eine davon ist es, die Nachbarn zu informieren, dass das betreffende Revier besetzt ist. Der Zusammenhang zwischen Geruchsmarkierung und Territorium wird dadurch bestätigt, dass bei territorial nicht gebundenen Einzelgängern das Markierungsverhalten stark gehemmt ist und eine Verstärkung während der Ranz zu beobachten ist. Dabei harnt der Rüde auf die Harnstelle der Wölfin. Die Geruchsmarkierung fördert vermutlich auch die Synchronisation der geschlechtlichen Aktivität und den Zusammenhalt der Paare.

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